LAGE
Die Kindertagesstätte befindet sich in der Dorfmitte von Pleß, die mit den benachbarten Gebäuden Pfarrhaus, Kirche, Rathaus und dem Maibaum den öffentlichen Raum im Kern des Ortes auf angenehme Weise definiert.
Für eine zusätzliche Erweiterungsmöglichkeit wäre langfristig die Anbindung an Pfarrhaus zu berücksichtigen,
damit könnte ein Beitrag zum sinnvollen Erhalt des kompakten Ortskerns geleistet werden.
ZONIERUNG
Der eingeschossige zweiteilige Erweiterungsbau findet im rückwärtigen Gartenbereich des unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Pfarrhofs seinen Platz, die bestehenden Garagengebäude werden abgebrochen.
Ein Flachbau dient als Übergangszone von außen nach innen, nimmt administrative Räume auf und vermittelt zu den internen Bereichen, von denen Gäste ferngehalten werden, verbindet den Bestand, in dem eine Kindergartengruppe im EG und eine Kinderkrippengruppe im OG untergebracht sind, mit den zusätzlichen Funktionsbereichen. Gruppenraum mit Neben(Spiel-)raum für die zweite Kindergartengruppe und den zugehörigen Lager- und Sanitärräumen, sowie alle gemeinsam genutzten Räume wie Speise- und Mehrzweckraum sind mit Satteldächern versehen, die mit Ihrer Raumhöhe für ein Erlebnis während des Aufenthalts sorgen.
FUNKTION
Grundlegende Maßnahme ist die Trennung der unterschiedlichen Nutzungsbereiche Turnhalle und Kindertagesttätte. Ein neuer separater Eingang zur Turnhalle wird geschaffen, dadurch kann der bestehende Eingangsbereich für den bisher fehlenden Neben(Spiel-)raum der Kindergartengruppe im Erdgeschoss herangezogen werden. Dazu sind Umbaumaßnahmen erforderlich. Grundsätzlich soll so wenig wie nötig in den Bestand eingegriffen werden, der für diese Nutzung 1996 bzw. 2012 umgebaut wurde.
Der Eingang zur Kindertagesttätte wird in den Neubau verlegt, ein überdeckter Eingangsbereich empfängt die Nutzer, schützt und lädt zum kurzen Verweilen ein. Eltern kommen an und verabschieden sich von den Kindern, tauschen sich in einem offenen Wartebereich aus. Der Raum für die Leiterinnen wurde vom Obergeschoss direkt an den Eingang platziert, um Überblick über das Geschehen zu erhalten, ein zusätzlicher Raum im Wartebereich kann für Elterngespräche und für die Integrative Gruppe, genutzt werden, die bisher in den Umkleiden/Turnhalle untergebracht war.
Das offene Raumkonzept führt über in einen Garderobenbereich, von hier aus verteilen sich Kinder mit Ihrer Betreuung in Ihre jeweiligen Gruppenräume.
GESTALT
Der Erweiterungsbau nimmt die ortstypisch prägnanten Dachformen auf und überführt diese in eine gefaltete, jedoch flacher geneigte Dachlandschaft - eine abgewandelte Fortführung des Alten im Neuen.
Die Räume öffnen sich mit verglasten Flächen zum bestehenden Garten/Aussenspiefläche nach Osten hin, die Ausrichtung, der an diesem Ort eindrücklichen Nähe zur Pfarrkirche St. Gordian und Epimachus wird durch die offenen Giebel unterstrichen. Speiseraum und Mehrzweckraum, werden in Ihrer Ausrichtung als gemeinschaftlich genutzte Räume mit verschobener Firstlinie in Szene gesetzt. Der Flur wird mit verglasten Oberlichtern, die bis in die Giebelflächen reichen belichtet, die Durchlässigkeit der Räume wird hervorgehoben, Licht und Sachattenspiele sorgen für eine freundliche Atmosphäre.
KONSTRUKTION
Das Tragwerk basiert auf einem 5m Konstruktionsraster in Firstrichtung. Bodenplatte und Gründung erfolgen auf Streifenfundamenten mit umlaufender Frostschürze aus Stahlbeton. Die Dachelemente aus vorgefertigten Brettsperrholz-Kastenelementen werden auf den Wandscheiben abgelastet. Sowohl Innen als auch Außenwände, tragend oder nicht tragend werden in Holzrahmenbauweise ausgeführt. Der Flachbau wird ebenfalls mit Brettsperrholz-Kastenelementen gedeckt, diese sind unterseitig mit einer Akustikdecke versehen, in den Hohlräumen können Installationen geführt werden sowie die Beleuchtung integriert werden. Durch die komplette Holzkonstruktion oberhalb der Bodenplatte kann mit einem hohen Vorfertigungsgrad eine relativ kurze Bauzeit erreicht werden.Die geneigten Dächer erhalten eine Deckung mit Blech, der Flachbau wird als Dachterrasse für eine zusätzliche Aussenspielfläche mit direktem Zugang für die Krippenkinder mit den erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen ausgeführt.
MATERIAL
Wand- und Decken/Dachoberflächen werden mit Holzwerkstoffplatten, in den untergeordneten Räumen mit GK-Platten bekleidet. Böden werden je nach Anforderung in Holz oder Steinzeugbelägen, in den untergeordneten Räumen mit Linoleum ausgeführt.
HAUSTECHNIK
Zur Wärmeerzeugung wird der Erweiterungsbau an den Bestand angehängt, der am ortseigenen Fernwärmenetz angeschlossen ist, die Fußbodenheizung sorgt für Behaglichkeit in allen Räumen, dezentrale Lüftungsgeräte für den nötigen Luftwechsel in den Aufenthaltsräumen. Wasser und Abwasser wird soweit möglich ebenfalls an den Bestand angeschlossen. Die Beleuchtung wird mit Einbauleuchten in die Decken-/Dachelemente integriert.